Die Excel-Funktionen =UND() bzw. =ODER() – Mehr Auswahl für die =WENN()-Funktion

veröffentlicht am 21.12.2017
überprüft/ aktualisiert am 21.04.2022

Die WENN-Funktion ist eine sehr wichtige Funktion in Excel. Sie ermöglicht es, Daten nach einer definierten Bedingung auszuwerten. Wie das genau funktioniert haben wir bereits ausführlich hier erläutert: Die Funktion =WENN() – erste Auswertungen in Excel

Strichmännchen mit Fragenzeichen über dem Kopf

Was aber, wenn man mehrere Bedingungen hat, die erfüllt sein müssen, um eine bestimmte Auswahl zu treffen? Oder eine Bedingung aus einer Liste von Möglichkeiten?
Für diese Fälle hat uns Microsoft die Funktionen =UND() bzw. =ODER() mitgegeben. Mit ihnen kann die WENN-Funktion entsprechend erweitert und so flexibler eingesetzt werden.
Grundsätzlich kann man diese beiden Funktionen auch alleine für sich oder in Kombination mit anderen Excel-Funktionen verwenden, denn sie liefern je nach dem einfach ein WAHR oder FALSCH im Sinne von “Bedingung erfüllt” oder “Bedingung nicht erfüllt” zurück. In der Praxis werden sie aber sehr häufig mit der WENN-Funktion kombiniert. Zum besseren Verständnis schauen wir uns in diesem Blogbeitrag  beide Möglichkeiten an:

Funktionsweise der Funktion =UND():

Mit der UND-Funktion können Sie bis zu 255 Bedingungen prüfen. All diese Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die Funktion gesamt ein WAHR im Sinne von “Bedingng erfüllt” rückmeldet. Ist eine dieser Bedingungen nicht erfüllt, gelten alle Bedingungen als nicht erfüllt.

Schauen wir uns das anhand eines konkreten Beispiels an:

Ihr Unternehmen plant eine Veranstaltung für seine besten Kunden, um die Kundenbindung zu verstärken.

Es sollen alle Kunden eingeladen werden, die folgende Bedingungen erfüllen:

  • Länger als 3 Jahre Kunde Ihres Unternehmens
  • Der Firmenstandort befindet sich in Wien, wo die Veranstaltung stattfindet
  • Die Kundschaft hat einen Umsatz von mehr als EUR 20.000,00 gemacht

Wir haben also 3 Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um eine Einladung zu bekommen.

Beispiel einer UND-Funktion ohne WENN-Funktion

Beispiel einer UND-Funktion ohne WENN-Funktion

Die Firma „Vierer e.U.“ bekommt eine Einladung, weil alle 3 überprüften Kriterien übereinstimmen:

  1. Die Firma ist länger als 3 Jahre Kunde (Prüfung Zelle B5 = WAHR)
  2. Der Firmenstandort befindet sich in Wien (Prüfung Zelle C5 = WAHR)
  3. Die Firma hat mehr als EUR 20.000.- Umsatz gemacht. = (Prüfung Zelle D5 = WAHR)

Im Gegensatz dazu bekommt die Firma „Fünfer OHG“ keine Einladung, weil nur 2 der 3 Kriterien übereinstimmen:

  1. Die Firma ist länger als 3 Jahre Kunde (Prüfung Zelle B6 = WAHR)
  2. Der Firmenstandort befindet sich in St. Pölten (Prüfung Zelle C6 = FALSCH)
  3. Die Firma hat mehr als EUR 20.000.- Umsatz gemacht. = (Prüfung Zelle D6 = WAHR)

Damit das Ergebnis der Formel nicht immer der Wert WAHR oder FALSCH ausgegeben wird, kann man die Funktion =UND() mit der Funktion =WENN() kombinieren. Nachfolgende Abbildung stellt diese Kombination ausführlich dar:

Beispiel einer UND-Funktion mit WENN-Funktion

Beispiel einer UND-Funktion mit WENN-Funktion

Funktionsweise der Funktion =ODER():

Die ODER-Funktion arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die UND-Funktion, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Es genügt EINE erfüllte Bedingung, um ALLE Bedingungen als erfüllt gelten zu lassen.

Auch diese Funktion liefert ein WAHR oder FALSCH zurück und kann in die WENN-Funktion integriert werden.

Sehen wir uns die obige Kundenliste mit einer ODER-Funktion an:

Beispiel einer ODER-Funktion mit WENN-Funktion

Beispiel einer ODER-Funktion mit WENN-Funktion

Hier gehen deutlich mehr Einladungen hinaus, da fast alle Kunden zumindest eines der 3 Kriterien erfüllen.

Nur die Firma “Dreier & Co.” erhält keine Einladung, da sie noch zu kurz Kunde und am “falschen” Standort ist sowie noch zu wenig Umsatz hat.

Noch ein Praxistipp vom Profi:

Beim Kombinieren von Funktionen, auch “Verschachteln” genannt, muss man auf die Syntax achten: Jene Funktionen, die in eine andere “hineingepackt” werden, wie eben UND bzw. ODER, bekommen KEIN führendes Gleichheitszeichen (“=”) vorangestellt. Dieses wird nur bei der ersten Funktion der Formel eingegeben. Ebenso müssen Sie auf die richtige Klammernsetzung achten.

Wie Sie diese “Stolpersteine” mit dem Funktionsassistenten umgehen können, lernen Sie zusammen mit vielen weiteren Tipps, Tricks und Funktionen in unserem Excel Kurs: Advanced – Fortgeschrittenes Wissen

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